Impressum
 
 
M100 Beirat Standort Presse Partner/Links Kontakt
 
Pressespiegel
Material / Akkreditierung
2005
2006
2007
2008
2009
2010
   
08.09.2008 . Die Welt
Russland als Thema des Potsdamer Mediengipfels
Von Andrea Seibel

Dies war das unspektakulärste M100-Kolloqium in Potsdam in vier Jahren. Und das war gut so. Denn es war das bisher authentischste Treffen. Seit 2005 findet dieser Medien-Gipfel dank der Unterstützung vieler Sponsoren, des Landes Brandenburg und unter Anleitung des britischen "Instituts für den Strategischen Dialog" unter der Ägide von Lord Weidenfeld statt. Was als inszeniertes Großereignis begann, um der Stadt Potsdam unter die Arme zu greifen, ist nun das geworden, was es sein will: ein Medium für innerjournalistische Gespräche, die Widerlegung der These, kulturelle und machtpolitische Divergenzen verböten Vergleich und Annäherung. 2007 trafen 80 Journalisten, Chefredakteure und Verleger aus der muslimischen Welt auf Journalisten "des Westens", dieses Jahr sollte es um Eurasien gehen. Doch dann begann der Kurzkrieg zwischen Russland und Georgien. Und so drehte sich alles natürlich um Russland. Führt es Krieg gegen den Westen? Weiß es, was es ist? Gab es Defizite auf Seiten der Medien, und warum gibt es noch immer keine gemeinsame Sprache? Natürlich gab es in der Reihe der Kollegen (die allesamt mit Hilfe des auswärtigen Amtes rechtzeitig ihre Visa bekamen) auch Vertreter, etwa aus der Ukraine und natürlich Georgiens, die in starrer Loyalität nur Regierungspositionen vertreten. Oft spürte man den Zeitschock der Geschehnisse im August: Wie konnte es möglich sein, dass in unserer Gegenwart wieder Panzer rollen? Wie kann man in Tagen der ökonomischen und mentalen Globalisierung noch derart martialische Wege der Konfliktlösung suchen? Man denkt dann schnell an den Balkan und schweigt. Ein russischer BBC-Kollege beklagte den Hass, der ihm in Internet entgegen schlägt. Der Riss gehe sogar durch seine Familie. Alle postsowjetischen Gesellschaften ringen um ihre Selbstwahrnehmung. Es kommt auf Nuancen an. Dafür stehen die jungen Kollegen, besonders jene aus den mittleren Großstädten, deren Namen wir noch nie hörten. Sie reden weder aggressiv noch larmoyant. Was ein russischer oder ein kasachischer Bürger ist, wie er sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Zar und Kommunismus, zwischen Ehre, Nationalismus, Selbstzensur und Angst seine Bahn schlägt, das beschreiben sie und das entscheidet sich hier. Es gebe keine totale Kontrolle der Öffentlichkeit, auch wenn Wladimir Putin oder die Herren in Peking dies noch so sehr wünschten. Russland, das so vielen Völkern die Geschichte stahl, jammere nun, es habe zu wenig Zeit. Der Westen wiederum berichte äußerst divergent. Die Konferenz, meinte ein Teilnehmer, bot "ehrlichen Dialog". Ehrlichkeit ist ein großes Wort. Fast so groß wie Freiheit. Gekrönt wurde die intensive Debatte mit einer Videobotschaft Ingrid Betancourts, der jüngst nach langen Jahren Geiselhaft Befreiten. Sie bedankte sich bei den Medien. Sie hätten ihr Leben gerettet. Kann es ein schöneres Schlusswort geben?

   
 
   
Die Welt  
 Russland als Thema des Potsdamer Mediengipfels  
 
taz  
 Der Geist von Sanssouci 
 
Märkische Oderzeitung  
 Gereizte Stimmung  
 
Potsdamer Neueste Nachrichten  
 Die Wahrheit hinter der Oberfläche  
 
Märkische Allgemeine  
 Der Krieg tobt auch im Internet  
 
BILD  
 Wer an Ölhähnen sitzt, hat eine enorme Macht  
 
Berliner Morgenpost  
 Medienpreis für Ingrid Betancourt  
 
     
 
  08/2008
  Journalismus ist eine wilde Jagd Teil 1  
 
  08/2008
  Journalismus ist eine wilde Jagd Teil 2  
 
  sueddeutsche.de  
  Angst vorm eigenen Schatten  
 
  Spiesser  
  Heute Kühe, morgen Politiker