Moderation:Stefan Baron Bericht: Robert Fox
Beitrag:Stephan Groß-Selbeck
[...] Drei Fragen sind aus unserer Diskussion entstanden. Kann der Internetjournalismus, den wir diskutiert haben, wirklich Geld verdienen? Wird es ein besserer Journalismus? Kann dieser professioneller kontrolliert werden?
Anhand der Bloggerszene stellt sich die Frage, ob Regierungen mehr oder weniger Verantwortung übernehmen werden sollten.
Die Antwort auf die erste Frage, ob Internetjournalismus Geld bringen kann, war ja. Die Unreife der Internetrevolution in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist überwunden. Der Verkehrswert bedeutet nichts mehr. Zugriffe und Reaktionen werden heutzutage registriert und gezählt und es gibt werbefinanzierte Einkommen. Etablierte Zeitungen wie die Washington Post und die Financial Times beginnen echte Einnahmen zu erzielen, indem sie den Zugang zu ihren Websites kostenpflichtig gestalten. Zeitungen wie der britische Guardian erwarten dennoch ein Gefälle zwischen den rückläufigen Druck-Einnahmen und den zukünftigen Online-Einnahmen.
Es gibt zunehmend Beweise für den Einfluss von Blogs auf den Wahlprozess, was besonders während der diesjährigen Wahlkampagnen in den USA zu beobachten war. Es gab in unserer Diskussionsgruppe Lob für das Blogging-Phänomen, weil dieses Thema auch in Deutschland immer wichtiger wird. Es wurde betont, dass Blogging immer professioneller werde und dass bekannte Journalisten wie Martin Wolf und Tom Friedman sich der Blogger-Gemeinschaft angeschlossen hätten.
Die Diskussionen waren von der amerikanischen Dominanz und Kontrolle des Internets sowie den führenden Suchmaschinen wie Google geprägt. Der Mangel an Suchmaschinen in Arabisch oder Sprachen wie Urdu oder Chinesisch ist ein ernstes Problem. Es gab darüber hitzige Debatten unter den internationalen Onlinejournalisten, an denen jedoch die Arbeitsgruppe nicht interessiert war.
Der allgemeine Eindruck unserer Diskussionen war, dass sich das Internet in Riesenschritten weiterentwickelt, während unsere Diskussionen weit zurück bleiben. […] |