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Moderation: Mathias Döpfner
Bericht: Martin Kettle

… Und dass – gelinde gesagt – ein Bedarf nach einer neuen Definition der europäischen Idee besteht. Einer der Mitwirkenden forderte eine neue Art und Weise ihrer Darstellung, was ein modernes und, wie ich denke, ziemlich nützliches Konzept in diesem Zusammenhang ist. Es gab jede Menge Diskussionen über die Möglichkeit und die Notwendigkeit eines neuen Führungsstils. Wenn es einen Begriff gab, der in unseren Diskussionen dominierte, so war es das Wort „Krise“.  Wenn man tatsächlich alles glauben würde, was man in italienischen Zeitungen liest – wovon ich Ihnen übrigens abrate – ist Krise ist ein ziemlich überstrapazierter Begriff. Man könnte glauben, dass jeden Tag ununterbrochen Krisen vonstatten gehen. Italien ist immer in einer Krise und doch scheint Italien zu existieren, zu funktionieren. ...

Nichtsdestotrotz kamen wir überein, dass die Europäische Union tatsächlich in einer Krise steckt. Wir stellten fest, dass sie sich in mehreren Krisen befand. ... Eine Krise der Europäischen Verfassung, eine Krise der Osterweiterung, eine Krise der Überregulierung, eine Krise der Wahrnehmung Europas und eine Krise der Beziehungen zwischen der EU und den USA. Andere fügten der wachsenden Liste weitere Krisen hinzu. So gibt es eine Krise der demokratischen Rechtmässigkeit. Es gibt die Krise der Institutionen. Es gibt die politische Krise. Jemand sprach sogar von einer Krise der europäischen Architektur. Aber das war, glaube ich, nicht im Sinne von Norman Foster gemeint.

...

... man muss die Krise der EU als ein Ergebnis der Ereignisse von 1989 ansehen. Es ist ein Problem vor dem eine Reihe von Institutionen stehen, die die Antwort auf eine Frage sind, die nicht mehr gestellt wird. Der vorbehaltslose und unvermeidliche, moralische und politische Bedarf nach der Einbeziehung Osteuropas veränderte die Frage „Wofür steht Europa?“. Und der Globalisierungsprozess, der ebenfalls seit 1989 durch den Sieg des marktwirtschaftlichen Kapitalismus über den Sozialismus ausgelöst bzw. in Bewegung gesetzt wurde, bietet jetzt nicht nur Millionen, sondern Milliarden von Menschen rund um den Erdball die Chance auf Wohlstand, den ihnen der Sozialismus nicht nur nicht bieten konnte, sondern ihnen förmlich verweigerte.

 
   
 
 

Gruppe 1
Die Krise in Europa
Gruppe 2
Kultur – Schlüssel zur
europäischen Identität
Gruppe 3
Die Medien in Europa