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[...] Ich denke in gewisser Weise ist die europäische Integration das Opfer ihres eigenen Erfolgs. Wir haben erreicht, was wir erreichen wollten. Wir haben politische und wirtschaftliche Stabilität erlangt. Und was ganz besonders wichtig ist: Wir haben es geschafft ein politisches System in Europa durchzusetzen, das – auch wenn es kompliziert, nicht immer sehr transparent und manchmal sogar langweilig ist – Frieden garantiert. Wir sollten nicht vergessen, dass Frieden das Herzstück europäischer Integration ist. Es ist ein politisches Projekt. Es ist kein wirtschaftliches Projekt. Aber es geht nicht nur um die Erhaltung des Friedens. Ich glaube, dass die jungen Menschen von heute eine andere Erklärung benötigen, eine andere Begründung dafür, warum wir die europäische Integration brauchen. Was ich sagen möchte ist, dass wir deutlich machen müssen, dass wir uns den Herausforderungen der Zukunft nicht alleine stellen können. Der europäische Nationalstaat ist nicht stark genug und nicht groß genug diese zu bewältigen. Deshalb müssen wir zusammenhalten, müssen kooperieren. Wir müssen unsere Politik koordinieren, wir müssen harmonisieren. Und in diesem Sinne ist das Projekt der europäischen Integration auch ein Projekt für das Gemeinwohl und ein Projekt des Fortschritts. Die Verfassungskrise, die wir gerade erleben, ist meiner Meinung nach nur die Spitze des Eisbergs. Und sie sollte genutzt werden, um sich mit den eigentlichen Themen zu befassen, die richtigen Fragen zu stellen und überzeugenden Antworten zu finden. ...
... Und dies ist natürlich letztendlich die Rolle der Medien. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht in der Kirche zu predigen, dass man zur Kirche gehen sollte. Ich widerstehe also der Versuchung Ihnen – den Medienmachern – zu sagen, was Sie zu tun haben. Aber ich möchte trotzdem sagen, dass die Medien in unserer modernen Gesellschaft eine ganz besondere Verantwortung haben, auch für die Idee Europa. Und ich hoffe, dass die heutige Veranstaltung – und die Veranstaltungen, die folgen werden – uns helfen wird, besser zu kommunizieren, besser zu erläutern und die Menschen davon zu überzeugen, dass Europa – zugegebenermaßen mit all seinen Problemen, seinen Fehlern und Mankos – ... dass das Konzept der europäischen Integration letzten Endes die beste Idee ist, die wir jemals in unserer Geschichte entwickelt haben. [...] |
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