Pressefreiheit ist eine grundlegende Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Ohne freie Berichterstattung können Medien nicht zur freien Meinungsbildung beitragen, sie können ihrer Rolle als vierte Gewalt nicht gerecht werden. Journalisten müssen frei berichten, sie müssen Missstände aufdecken können. Gerade der investigative Journalismus, zweifellos eine der anspruchsvollsten journalistischen Formen, ist dabei von besonderer Relevanz.

Die UNESCO verfügt als einzige UN-Organisation über das Mandat, das Menschenrecht auf Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen. Ein schwieriges Unterfangen – mitunter nicht nur in autokratischen Gesellschaften.

Mit dem Welttag der Pressefreiheit erinnert sie jährlich am 3. Mai an die Notwendigkeit, eine unabhängige und pluralistische Presse zu fördern und mahnt Verletzungen der Pressefreiheit an. Sie verleiht zu diesem Anlass den Guillermo Cano-Preis, der Journalisten für ihr herausragendes Engagement und ihre Verdienste um die Pressefreiheit auszeichnet. Investigativ arbeitende Journalisten wie Mónica González Mujica, die über Menschen-rechtsverletzungen während der Pinochet-Diktatur berichtete, oder Lasantha Wickrematunge, der Korruption in der srilankischen Regierung aufdeckte, haben diesen Preis in der Vergangenheit erhalten.

Die Förderung des investigativen Journalismus ist ein wichtiger Teil der UNESCO-Aktivitäten im Bereich Kommunikation und Information. So werden im Rahmen des UNESCO-Programms für Medienentwicklung (IPDC) beispielsweise Schulungen zur investigativen Berichterstattung durchgeführt. Auch ein von der UNESCO in zahlreichen Sprachen herausgegebenes Handbuch zu grundlegenden Methoden und Techniken des investigativen Journalismus unterstützt Journalisten weltweit in ihrer Arbeit. Guter Journalismus hat niemals eine Mission – es sei denn die der Wahrheit. Deshalb: Checken und Gegenchecken. Immer!

Ich freue mich, dass sich der M100 Jugend Medien Workshop in diesem Jahr der besonders wichtigen Aufgabe widmet, Nachwuchsjournalisten aus ganz Europa an den investigativen Journalismus heranzuführen und Fähigkeiten in diesem Arbeitsbereich zu stärken. Ich wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen erfolgreichen Workshop und gute Arbeitsergebnisse! Und ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen.