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6. M100 Jugend Medien Workshop
erfolgreich beendet

Mit der Präsentation der Ergebnisse in festlicher Atmosphäre ging am Abend des 26. August der 6. internationale M100 Nachwuchsjournalisten Workshop zu Ende. Wie jedes Jahr stellten die Teilnehmer des Workshops – in diesem Jahr waren es 33 Nachwuchsjournalisten aus 24 Ländern – ihre im Workshop produzierten Arbeiten – ein Blog, fünf Radiobeiträge und 2 Videos – vor geladenen Gästen vor. In diesem Jahr lautete das Thema „Investigativer Journalismus in Europa“.

Die Königsdisziplin des Journalismus
„Sie haben die letzten vier Tage damit verbracht, etwas über investigativen Journalismus zu lernen“, so Potsdams Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz, Elona Müller, die Oberbürgermeister Jann Jakobs vertrat. „Die Königsdisziplin des Journalismus! Aber auch ein wenig wie ein altes, kompliziertes Handwerk, wie Rüstmeister oder Geigenbauer, das nur noch ganz wenige ausführen und das vom Aussterben bedroht ist. Investigativer Journalismus ist aufwendig, teuer, schwer, mühsam. Nur wenige beherrschen ihn, nur wenige Medien haben heute noch die Möglichkeit, ihn sich zu leisten. In manchen Ländern werden investigative Journalisten sogar mit dem Tode bedroht, einige von Ihnen kommen aus solchen Ländern und wissen vielleicht sogar aus eigener Erfahrung, wovon ich nur spreche. Das darf nicht sein. Presse- und Meinungsfreiheit ist das täglich Brot der Demokratie. Es ist ein Grundrecht eines jeden Menschen, das nicht durch Drohungen und Gewalt beschnitten und unterdrückt werden darf.“

Geschlagen, bedroht, erpresst, bestochen
Dass dieses Ziel noch lange nicht erreicht ist, belegt der Bewerbungstext der 21-jährigen Bulgarin Veselina Foteva, die schreibt: "Einige der besten investigativen Journalisten wurden mit Säure überschüttet, geschlagen, bedroht, erpresst, bestochen. Diese Drohungen gibt es in der ganzen Welt, aber in Bulgarien bleiben die Täter meist unentdeckt. So stellt sich einem die Frage: ist es das Risiko wirklich wert, nach der Wahrheit zu suchen?" In Frankreich werden investigative Journalisten zwar nicht körperlich bedroht, dennoch zeige der Berufszweig große Schwächen, konstatiert der 24-jährige Thomas Seymat aus Villeurbanne bei Lyon. Das liege vor allem an gewissen "engen Verbindungen – manche würden betrügerische Absprache sagen – zwischen politischen und wirtschaftlichen Eliten mit Chefredakteuren, die dann ihre Mitarbeiter dazu anhalten, keine Artikel zu schreiben, die einen ihrer Freunde ans Messer liefern könnte."

Workshop unter Anleitung professioneller investigativer Journalisten
In Potsdam hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen und sowohl ihr theoretisches, als auch ihr praktisches Wissen zu vertiefen. Die vier Module, die in der Electronic Media School in Potsdam-Babelsberg stattfanden, wurden von professionellen und renommierten investigativen Journalisten geleitet – Hans-Martin Tillack "stern", Jörg Schmitt, "Der Spiegel", Hajo Seppelt, freier Sportjournalist und Marcus Lindemann, (autoren)werk). Am Mittwoch besuchte die Gruppe das ZDF-Hauptstadtstudio und hatte die Gelegenheit für ein Gespräch mit dem ZDF-Redakteur Dr. Frank Buchwald.
“If there is one thing young aspiring investigative journalists should take home from the Youth Media Workshop”, so das Résumé des 24-jährigen Elko Born aus Amsterdam, “it’s motivation. Students had the chance to learn from and speak to established names in German investigative journalism. All of the lecturers radiated a certain energy and enthusiasm, a certain drive to succeed. When they were younger, these people were facing the same wall as students do now, yet they eventually succeeded in breaking through. This shows that becoming an established name in investigative journalism is not a mission impossible. Besides that, even established investigative journalists need to smash through walls. They do it every day. One could even say that investigative journalists smash walls for a living. Those who think they’re up for the job are better off getting used to it.”

Lebens- und Arbeitsbedingungen aus
erster Hand

Der M100 Jugend Medien Workshop ist Teil der jährlich in Potsdam stattfindenden internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium. Er richtet sich an junge Nachwuchsjournalisten und Jungredakteure zwischen 18 und 26 Jahren aus ganz Europa. Neben der Vermittlung von praktischem und theoretischem Wissen journalistischer Arbeit ist eine nachhaltige Vernetzung zwischen den Teilnehmern angestrebt. Schon während des Workshops ist der Austausch zwischen den Teilnehmern ein wichtiger Faktor, da dadurch die seltene Chance gegeben ist, aus erster Hand Lebens- und Arbeitsbedingungen gleichaltriger Kollegen aus vollkommen anderen politischen und gesellschaftlichen Systemen zu bekommen. Das fördert sowohl das Wissen über andere Länder, als auch Demokratieverständnis, Offenheit und Toleranz. Vor allem für Teilnehmer aus jungen osteuropäischen Ländern wie Georgien, Armenien, Ukraine, Montenegro, Bulgarien oder Moldawien ist der M100 Jugend Medien Workshop oft die erste Möglichkeit, in ein westeuropäisches Land zu reisen und sich in ihrem angestrebten oder auch schon ausgeübten Beruf weiterzubilden, Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern zu knüpfen und ihren Horizont entscheidend zu erweitern.

Förderer, Sponsoren, Partner
Gefördert wird der Workshop von der Landeshauptstadt Potsdam, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und dem Auswärtigen Amt. Sponsor ist die BMW Stiftung. Kooperationspartner sind die die Deutsche UNESCO-Kommission e.V., Netzwerk Recherche, die European Youth Press und die Electronic Media School.

 
 
 
  Video: German_Identity
Video: Influence of Investigative Journalism

Radio I : Propublica
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Radio II: Sports and Politics
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Radio III: Radioshow Gina Theresa
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Radio IV: Maria
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Ergebnisse Blog:
Hier geht es zum Blog Orangelog.eu, auf dem Sie
alle Texte finden, die die Teilnehmer beim 6. Jugend
Medien Workshop erstellt haben. Viel Spaß!
The Blog on orangelog.eu