English   Impressum
 
 
M100 Beirat Standort Presse Partner/Links Kontakt
 
Sanssouci Colloquium
Medien Preis
Jugend Medien Workshop
Offshoot Workshop
Idee
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Bewerbungstexte
Agenda
Teilnehmer
Workshops
Ergebnisse


WORKSHOP I

Workshopleiter:
Daniela Milutin, Neue Deutsche Medienmacher, Köln
Mekonnen Mesghena, Böll-Stiftung, Berlin

Den ersten Workshop des Tages begannen Daniela Milutin (Neue Deutsche Medienmacher) und Mekonnen Mesghena (Böll-Stiftung) mit einem Video des amerikanischen Stand-up Comedian Dan Nainan. Nainan hat einen japanisch-indischen Migrationshintergrund und berichtet von seinem täglichen Leben, das sich im Wechsel zwischen drei verschiedenen Kulturkreisen abspielt. Danach leiteten sie zur Fragestellung über, inwiefern Migranten eine Bereicherung für die Medien darstellen und wie man erreichen kann, dass mehr Migranten aktiv an der Mediengestaltung beteiligt werden. Die Diskussion startete damit, dass die Teilnehmer die Situation in ihren jeweiligen Ländern vorstellten und bewerteten. Dabei zeigte sich, dass, besonders in den osteuropäischen Ländern, die Repräsentation von Migranten in den Medien zu wünschen übrig lässt. Allerdings gibt es dabei große Unterschiede. Während in manchen Ländern, wie Polen und Bulgarien oder auch Deutschland, die Vertretung der Migranten als Medienmacher und Journalisten nicht deren eigentlichen Bevölkerungsanteil repräsentiert, sie aber trotzdem oft in der Berichterstattung vorkommen, wird über sie, zum Beispiel in Weißrussland und der Ukraine, überhaupt nicht berichtet. Die 21-jährige Ukrainerin Maryna bemerkte: „Man sieht Immigranten bei uns zwar auf den Straßen, allerdings weiß man nichts über sie. Es ist daher wichtig, dass über sie mehr berichtet wird, so dass sie aufgrund ihrer „Fremdheit“ nicht weiter von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.“
In den meisten westeuropäischen Ländern sind Migranten zwar aktiver und zahlreicher in den Medien vertreten, dennoch sind andere Mängel zu verzeichnen. Yannik aus Belgien erklärte, dass in seinem Land wesentlich mehr Journalisten mit Migrationshintergrund in den televisuellen Medien vertreten sind als in den Druckmedien, was sich im Endeffekt auch auf die Medienpartizipation auswirke. Patricia aus London sagte, dass das Problem in Großbritannien „affirmative action“ sei, bei der weniger qualifizierte Journalisten bestimmte Jobs eher aufgrund ihres Hintergrundes als ihrer Qualifikation bekommen. Wenn man sich allerdings das Beispiel Deutschlands ansieht, wo Menschen mit Migrationshintergrund knapp 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, allerdings nur ein Prozent der Medientätigen, kommt die Frage auf, ob „affirmative action“ in manchen Situationen vielleicht auch nötig ist. Was macht einen guten Journalisten in einer multikulturellen Gesellschaft eigentlich aus? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmer in der zweiten Stunde des Workshops. Nach einer angeregten Diskussion standen die Eigenschaften der idealen Journalisten und Medienmacher fest: Sie sollen gute Fremdsprachenkenntnisse, Erfahrung in verschiedenen Ländern und fundiertes Wissen über andere Kulturen und Religionen besitzen. Und: Unabhängig davon, ob der einzelne Journalist einen Migrationshintergrund hat oder nicht, ist es wichtig, dass Redaktionen die Gesellschaft ,über die sie berichten, in ihrer gesamten Zusammensetzung reflektieren.

 
 
 
 
WORKSHOP I
More Color - More Diversity?
WORKSHOP II
Mediale Zerrbilder und Perzeptionsfalle in den
Medien in Europa und der islamischen Welt
WORKSHOP III
Future 2.0
Wie kann der angestrebte multinationale und
multimediale Journalismus geschaffen werden?
Eine multi-aktive Diskussion

Hier geht es zu "Humans Write", einem neuartigen
Travel Blog, der direkt aus Workshop III "Future 2.0."
hervorgegangen ist. 
http://humanswrite.wordpress.com/