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Misslungene Integration / geglückte Integration - Meine Erfahrungen mit Integration und den Medien in meinem Land

Von Cristiana Moisescu

Als ich vor ein paar Wochen auf der Straße entlang lief, hörte ich, wie ein paar junge Männer einer schwarzen Frau, die nicht viel älter war als ich, boshaft hinterher riefen.
Sie sagte nichts, eine Fremde in einem fremden Land. Die Leute starrten sie an, die Jungs verhöhnten sie, aber sie sagte nichts.

Derartige Szenen sind nicht selten in Bukarest. Es kann schwarzen Studenten auf der Straße, chinesischen Arbeitern in der U-Bahn oder muslimischen Frauen in Geschäften passieren.
Es ist eine Szene, die ich ungern sehe und eine, deren Wiederholung ich am liebsten verhindern möchte. Obwohl es den Anschein haben mag, dass dieses Problem mehr mit Rassendiskriminierung als mit Migration zu tun hat, ist die Wahrheit, dass, obwohl sie sich in der Hautfarbe und ihrem Glauben unterscheiden, sich diese Menschen den Status und die Bezeichnung „Immigranten“ teilen.

Es sind Menschen, die sich meistens aufgrund negativer Ereignisse dazu entschließen, ihr Land zu verlassen und versuchen, irgendwo anders Fuß zu fassen - im Land von Anderen. Sie ziehen mit dem Versprechen auf ein besseres Leben fort, doch stattdessen werden sie Rassendiskriminierung, ausländerfeindlichem Verhalten, Intoleranz und einer Verschlechterung ihres sozialen Status ausgesetzt.
Diese Faktoren sind unter anderem die Hauptgründe einer gescheiterten Integration.

Es handelt sich hierbei um ein altes Problem, das gleichermaßen von Regierungen und den Gesetzen, die sie verabschieden (oder auch nicht), wie von den Bewohnern der neuen „Immigranten-Mekkas“ - mit anderen Worten uns - geschaffen wird. Wie unklug das von uns ist. Als Täter, die andere verspotten, anstarren und verhöhnen verstehen wir nicht, dass diese Menschen eigentlich nicht anders sind als wir. Und als Zuschauer tun wir nichts gegen diese sozialen Ungerechtigkeiten, obwohl sie uns bewusst sind.

Momentan bin ich keine Immigrantin, aber eines Tages werde ich es vielleicht sein. Ich frage mich, wie ich dann behandelt werde. Werde ich noch ich selbst sein: eine Tochter, eine Studentin, eine Journalistin? Oder werde ich auf das Wort „Immigrant“ reduziert? Falls dies passiert, inwiefern wird es die Schuld von anderen sein und inwiefern meine eigene?

Um die Situation zu verändern, muss dieses Problem der Öffentlichkeit bewusster gemacht werden und konstant in ihrer Aufmerksamkeit stehen. Hierzu kann man am einfachsten und schnellsten die Medien nutzen. Andererseits kann es auch passieren, dass die Medien selbst ein negatives Image kreieren und dadurch bereits existierende Vorurteile weiter verschärfen.

Cristiana Moisescu ist Journalismusstudentin an der Universität Bukarest. Die 19-Jährige macht derzeit ein Praktikum bei der rumänischen Zeitung „Romania Libera“.

 
 
 
 
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