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Ein guter Ort für Talente
Frühherbst in Potsdam-Babelsberg: Die ersten bunten Blätter fallen auf die breiten Strassen, das späte Licht des Sommers verstärkt die Erdtöne der alten Gründerzeitvillen. Nicht weit von den Studios, in denen einst Marlene Dietrich und heute Tom Cruise drehten, steht ein schlichter, aber freundlicher Backsteinbau, in dem sich die Ausbildungsstätte des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) befindet, die ganz globalisierungs-kompatibel den Namen „Electronic Media School“ trägt. Am ersten Septemberwochenende 2007 mag der internationale Name für drei Stockwerke Technik durchaus angebracht gewesen sein, tummelten sich doch 41 Jungjournalisten aus ganz Europa und Israel, um ihren jährlichen Workshop abzuhalten, der in diesem Jahr zusammen mit der Herbert Quandt-Stiftung und dem Potsdamer Mediengipfel M 100 ausgerichtet wurde. „Dialog zwischen den Kulturen“ lautete das Motto, und die mit großer Leidenschaft und nicht geringerem Diskussionsdrang ausgestatteten Nachwuchskräfte bewiesen ihr Talent bei der Produktion von kritischen, nachdenklichen, hintergründigen Texten, witzigen Bilderserien und pointierten Filmclips. Das handwerkliche Können und die journalistische Spürnase lassen neugierig werden, was nicht zuletzt in Zentral- und Osteuropa an neuen Medienschaffenden heranwächst. Vielleicht etabliert sich Potsdam ja als Treffpunkt für die europäische Journaille in spe – Babelsberg scheint ein guter Ort zu sein, um Talente reifen zu lassen.
Dr. Roland Löffler, Herbert Quandt-Stiftung
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